Soziologe / Soziologin

Berufsbeschreibung

Soziolog*innen erforschen gesellschaftliche Strukturen, Erscheinungsformen und Zusammenhänge. Anhand von empirischen Forschungsmethoden (z. B. Interview, Befragung, Beobachtung) werden verschiedene soziale Phänomene (z. B. am Arbeitsmarkt, im Bildungsbereich, im Freizeitverhalten) analysiert und ausgewertet. Anhand von Studien und Forschungsarbeiten wird versucht, bestimmte Gesetzmäßigkeiten oder Trends im Entwicklungsprozess der Gesellschaft festzustellen und weitere Entwicklungen abzuschätzen. Soziolog*innen arbeiten an Universitäten, Fachhochschulen oder in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen mit Berufskolleg*innen sowie mit anderen Spezialist*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen zusammen.

In der Soziologie geht es darum, gesellschaftliche Phänomene und Veränderungsprozesse zu untersuchen und darzustellen. Soziolog*innen erforschen die Ursachen von sozialen Entwicklungen, Problemen und Konfliktlagen (z. B. im Bereich Arbeitsmarkt, Bildungswesen, Gesundheitswesen) und erarbeiten z. B. im Auftrag von Behörden oder Parteien verschiedene Konzepte und Lösungsvorschläge. Zu den wichtigsten Methoden der Sozialforschung zählen Befragungen und Interviews, Beobachtungen sowie Dokumenten- und Textanalyse. Die erhobenen empirischen Daten werden mit Hilfe von spezieller  Software ausgewertet und mit statistischen Verfahren interpretiert.
Soziolog*innen stellen ihre Untersuchungen und Erkenntnisse in Forschungsberichten und Studien zusammen, die sie ihren Auftraggeber*innen oder auf Tagungen und Kongressen präsentieren.

Ein wesentliches Aufgabengebiet der Soziolog*innen an Universitäten und Hochschulen ist die Forschung und Lehre bzw. die Betreuung der Studierenden. Soziolog*innen sind aber in den unterschiedlichen Bereichen tätig, beispielsweise Journalismus/Medien, Privatwirtschaft, Politik oder  Public Relations (PR). Sie sind in leitenden Funktionen im Sozialmanagement bei Bund, Ländern und Gemeinden tätig, wo sie mit Planungs- und Organisationsaufgaben befasst sind. In Banken und Versicherungen führen Soziolog*innen Untersuchungen über Förderungsmöglichkeiten und Finanzierungsschwerpunkte einzelner Branchen oder Regionen durch.
Entsprechend der Spezialisierung von Soziolog*innen auf bestimmte Fachbereiche spricht man von so genannten "speziellen Soziologien" (z. B. Techniksoziologie, Bildungssoziologie, Familiensoziologie, Kultursoziologie, Bevölkerungssoziologie, Religionssoziologie).

Soziolog*innen arbeiten an Computern mit spezifischer  Software zur Planung und Auswertung von Studien und Projekten. Dabei erstellen und verwenden sie schriftliche Fragebögen, Onlinefragebögen und Interviewleitfäden. Sie bedienen Drucker,  Scanner und Kopiergeräte, führen Datenbanken, Statistiken, Studien- und Forschungsunterlagen und kommunizieren mit Telefonen, Mobiltelefonen und über E-Mail und Onlinemeetingtools. Sie verfassen Berichte, Analysen und Konzepte und benutzen entsprechende Fachliteratur. Auch der Einsatz KI-gesteuerter Anwendungen, insbesondere generativer KI, gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Soziolog*innen sind in Büros, Besprechungsräumen, Seminarräumen, aber auch am Arbeitsplatz zu Hause tätig. Sie arbeiten mit Berufskolleg*innen sowie mit anderen Expert*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen zusammen (siehe z. B. Volkswirt*in, Statistiker*in) und haben Kontakt zu Kund*innen und Auftraggeber*innen, Förderstellen, Ämter und Ministerien.

  • Forschungsprojekte und Studien planen, organisieren und durchführen
  • Befragungen, Interviews und Beobachtungen durchführen
  • Desktoprecherchen (Internet, Literatur) durchführen
  • Ergebnisse der empirischen Untersuchungen auswerten und analysieren
  • Forschungsberichte erstellen, Daten und Erkenntnisse erklären und präsentieren
  • Auftraggeber*innen und Kund*innen beraten und betreuen
  • Ergebnisse bei Konferenzen und Tagungen präsentieren und diskutieren
  • Schulungen, Berufsbildungsveranstaltungen und Sozialprojekte durchführen
  • Tätigkeiten im Rahmen der Forschung und Lehre an Universitäten

Beschäftigungsmöglichkeiten für Soziolog*innen bestehen insbesondere bei:

  • Universitäten und Hochschulen
  • außeruniversitäre Forschungsinstitute (z. B. Wirtschaftsforschungsinstitute, Meinungsforschungsinstitute)
  • öffentliche Einrichtungen, Bund, Länder, Gemeinden, Parteien, Interessenvertretungen
  • Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlage
  • Banken und Versicherungen

Der Beruf Soziolog*in ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf:

  • spezielle Forschungsschwerpunkte, z. B. Bildung, Arbeitsmarkt, Migration, Familie
  • quantitative oder qualitative Forschungsmethoden
  • Projektmanagement
  • Politikberatung, Unternehmensberatung

Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten (Auswahl):

Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:

 Demografie Empirie – empirisch IFES Public Relations (PR)

Berufsinfo-Videos

Whatchado Video-Interviews